Fledermausfreundliche Gebäudesanierungen
Quartier- und Lebensraumverlust stellt die Hauptbedrohung für einheimische Fledermäuse dar. Baufachleute und Eigentümer sind deshalb verpflichtet, sich für den Erhalt der Quartiere einzusetzen. Zudem sind Fledermäuse und ihre Quartiere bundesrechtlich geschützt (Art. 20, Abs. 2, NHV).Verstecke am Haus
Die meisten Fledermausarten verkriechen sich in Spalten von Zwischendächern, Fassaden, Storenkasten, Dachziegeln, Flachdächern oder Kaminverschalungen. Sie lieben warme, dunkle und ruhige Verstecke. Fledermäuse sind quartiertreu und suchen jeden Sommer wieder ihr traditionelles Quartier auf. Nur wenige einheimische Fledermausarten hängen frei im Estrich. Diese Arten sind besonders stark gefährdet, weil es kaum noch geeignete, nicht isolierte Estrichquartiere gibt.
Foto: "Genügend Raum ist auch im kleinsten Spalt" - Wasserfledermäuse in einem Brückenriss (© C. Schönbächler)
Vorgehen
Situation abklären: Wo ist ihr Tagesversteck? Wo ist das Ein- und Ausflugloch? In welchen Monaten sind sie anwesend? Wie viele Tiere (inkl. Jungtiere?) sind es?
Sorgfältige Planung: Es lohnt sich bereits in der Planungsphase die Fledermäuse einzubeziehen. Oft kann bereits mit wenig Aufwand viel zum Schutz der Fledermäuse beigetragen werden!
Wichtige Grundregeln
- Vorhandene Quartiere sowie Ein- und Ausfluglöcher erhalten.
- Keine Umbauten während Anwesenheit der Fledermäuse! Bei Sommerquartieren zwischen November und März renovieren.
- Keine Veränderungen des Mikroklimas im Quartier durch Isolation.
- Nur ungiftige Holzschutzbehandlungen anwenden und diese in Abwesenheit der Fledermäuse durchführen.
- Falls ein Quartierverschluss unumgänglich ist, für Spaltenbewohner allenfalls Fledermauskästen als Alternative anbieten.
- Spezialfall freihängende Estrich-Fledermausarten: Immer einen Fledermausspezialisten beiziehen, da diese Arten sehr selten und stark gefährdet sind!
Weiterführende Informationen
MB03 Fledermäuse in Gebäuden finden
MB05 Fledermäuse im Dach (für Dachdecker und Zimmerleute)