Fledermäuse fördern

Fledermäuse können leider nicht aktiv umgesiedelt werden. Durch gezielte Massnahmen kann aber eine natürliche Ansiedlung von Fledermäusen am Haus oder im Garten gefördert werden. Mit Geduld und etwas Glück können Sie erfolgreich sein.

Verstecke am Haus
Überprüfen Sie zuerst, ob bereits irgendwo im oder am Gebäude Fledermäuse vorkommen, siehe Fledermäuse am Gebäude finden. Allenfalls können bereits vorhandene Quartiere aufgewertet werden.

Es gibt verschiedene bauliche Massnahmen, um eine Besiedlung durch Fledermäuse zu begünstigen: Einen Teil des Estrichs nicht wärmedämmen, kein Durchzug, Ein-und Ausfluglöcher schaffen (z.B. Lüftungsziegel), Spalten am Haus nicht verschliessen, Fledermauskästen usw. Für weitere Informationen: Fledermäuse im Dach

Fledermauskästen
Mit Fledermauskästen besteht die Möglichkeit den Fledermäusen in ihrer Quartiernot zu helfen.

Kriterien und Tipps für einen geeigneten Standort:
  • An Bäumen, an Gebäuden oder in einem bereits von Fledermäusen bewohnten Estrich. Von Vorteil ist die Nähe zu einem Jagdgebiet oder einem bereits bewohnten Quartier.
  • Sonnige, windstille Lage (Süd, Südost, Ost)
  • Höhe 2.5 bis 6m
  • Freier An- und Abflug, unterhalb und seitlich des Kastens sollten z.B. keine Äste den Anflug versperren
  • Sicher vor Feinden (Katzen, Marder)
  • Nachts keine direkte Beleuchtung, z.B. durch Strassenlampen
  • Den Kasten gut befestigen, damit er nicht im Wind schaukelt.

Simon und Urs Bracher vom Fledermausverein Bern stellen selber verschiedenste Fledermauskästen her. Hier gelangen Sie zu den verschiedenen Angeboten.

Seien Sie geduldig: Bis zu einer Erstbesiedlung können einige Jahre vergehen.
Weitere Informationen: Tipps zum Bau und Anbringen von Fledermauskästen (inkl. Bezugs-Adressen für Kaufinteressierte)


Foto: Fledermauskasten Typ Stratmann (© H. Rutishauser)

Fledermausfreundlicher Garten
Fledermäusen kann auch geholfen werden, indem ihre Nahrungsquellen (nachtaktive Insekten) gefördert werden. Entscheidend ist eine Vielfalt an einheimischen Pflanzen: Dank verschiedenartigen Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, wird eine Vielfalt an Insekten angelockt.

Es gibt speziell für Fledermäuse, respektive für Nachtfalter, zusammengestellte Samenmischungen. Sie enthalten Samen von duftenden Nachtblühern, die Nachtfalter anlocken, und von Blumen, die den Raupen als Nahrung dienen. Samenmischungen können bei www.all-about-bats.de bestellt werden. Der Versand in die Schweiz ist problemlos.

Eine Liste mit geeigneten, einheimischen Pflanzen ist auf dem Merkblatt Fledermausfreundliche Gärten zu finden.

Fledermausfreundlicher Wald (Baumhöhlen)
Für Fledermäuse ist das Vorhandensein von Baumhöhlen als Sommer- und als Winterquartier überlebenswichtig. Altholzbestände in lichten Laubmischwäldern sind besonders wertvoll für Fledermäuse, da sie meist zahlreiche Specht- und Fäulnishöhlen aufweisen und sich durch ein hohes Nahrungsangebot auszeichnen.
Weitere Informationen: Baumhöhlen als Lebensraum für Fledermäuse


Foto: Grosse Bartfledermäuse im Spalt eines Baumstammes (© C. Schönbächler)