Langohrquartiere im Mittelland

Statuserfassung und Schutz von Langohrquartieren im Mittelland, ein Projekt unterstützt vom Fledermausverein Bern, dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Amt für Naturföderung (ANF)

Geeignete Dachstöcke für Langohren werden zusehends rarer und bringen sie in Wohnungsnot. Der anhaltende Trend zur Verdichtung des Siedlungsraums nach innen, steigende Lichtverschmutzung, intensiv genutzte Landwirtschaftszonen ohne Strukturen sowie der Wald mit meist ungestuftem Waldrand führen zum Verlust von Jagdlebensräumen, zur zunehmenden Verinselung der Vorkommen und zur Verwaisung von Quartieren. Eine Kontrolle aller Quartiere im Kanton Zürich (2009 – 2011) ergab, dass die Hälfte der bekannten Unterschlüpfe nicht mehr von Langohren genutzt wurden. Auch aus anderen Kantonen gibt es Hinweise, dass die Langohrbestände im Mittelland stark rückläufig sind.

Weil das Braune Langohr (P. auritus) keine hoch prioritäre Art ist, wurden die Quartiere im Kanton Bern nicht systematisch in einem Monitoring berücksichtigt. Die Kantonale Datenbank enthält viele Angaben, die kaum mehr aktuell sind. Alle Daten werden im Rahmen dieses Projektes überprüft und bei den wichtigsten Quartieren werden Aufwertungen der Quartiere und der unmittelbaren Umgebung vorgeschlagen. Das Projekt bietet einen Überblick zur heutigen Situation der Langohren im Berner Mittelland und die Gesamtauswertung kann den Handlungsbedarf beim Braunen und/oder Grauen Langohr aufzeigen. Mittels genetischer Analyse von Kotproben wird zudem systematisch nach dem seltenen Grauen Langohr gesucht.

Das Projekt läuft im 2018 und im 2019. Resultate der Untersuchung werden ab 2020 auf dieser Homepage publiziert.

Das zweijährige Projekt dient zudem der Ausbildung aktiver Fledermausschützer im Bereich Quartieraufwertungen bei Langohren, der Projektbearbeitung und der Bestimmung der Fledermausarten aus dem Kanton Bern.


Graues Langohr (Foto: Daniela Schmieder)                    Braunes Langohr (Foto: Daniela Schmieder)